Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten auf Fragen zu unserem Projekt Leitung Brunsbüttel - Hetlingen. Diese Liste wird fortlaufend aktualisiert. Wenn auch Sie eine Frage haben, die hier beantwortet werden soll, senden Sie uns einfach eine E-Mail.
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Gasunie ist sich über die Wichtigkeit der Drainagen für die Landwirte bewusst, geht mit diesem Thema verantwortungsvoll um und widmet dementsprechend diesen bereits in der Planung besondere Aufmerksamkeit. Sie sucht frühzeitig den Kontakt zu den Landwirten, um möglichst genaue Informationen zu den vorhandenen Drainagen zu erhalten.
Die landwirtschaftlichen Nutzflächen, Gräben, Zäune, Drainagen, Grenzzeichen und Wege werden von Gasunie auf ihre Kosten unverzüglich wiederhergestellt.
Drainagen werden während der Bauzeit abgefangen und anschließend durch eine qualifizierte Fachfirma wieder hergestellt. Die Anforderungen an die Qualifikation der Drainagefirmen werden in den Ausschreibungsunterlagen festgeschrieben.
Um Schäden an Drainagen vermeiden zu können, ist es wichtig, dass frühzeitig – z.B. im Zuge des Wegerechtserwerbes – Informationen über vorhandene Drainagen bzw. Drainagefelder, bevorzugt Drainagepläne, übergeben werden, so dass diese bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden können. Für alle Drainagen, deren Lage nicht eindeutig bekannt ist und die in der Bauphase angetroffen werden, wird ebenfalls in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer bauzeitlich das Wasser abgefangen und die Drainage anschließend wiederhergestellt.
Die im Zuge von Mutterbodenabtrag und Rohrgrabenerstellung aufgefundenen Drainagen werden in der Öffentlichkeit markiert und elektronisch eingemessen. Sammler werden über dem Rohrgraben provisorisch überbrückt, Sauger verschlossen. Die Wiederherstellung der Drainageanlagen erfolgt durch Reparatur oder Neuanlage nach erfolgter Verfüllung und Vorplanung
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Grundsätzlich ist anzumerken, dass Gasunie ein rund 16.000 Kilometer langes Transportnetz in Deutschland und den Niederlanden betreibt. Deshalb ist Gasunie mit dem Thema anspruchsvolle Bodenverhältnisse bestens vertraut und kann aus fast 60 Jahren Planung, Bau und Betrieb einer umfassenden Gasinfrastruktur auf ein hohes Maß an Erfahrung und Expertise verweisen.
Der Bau von Leitungen in Marschböden ist bautechnisch schwierig und erfordert besondere Kenntnisse und Erfahrungen seitens der ausführenden Baufirmen. Entsprechend werden wir bei der Auswahl der Baufirma auf Erfahrungen mit Leitungsverlegung in Marschböden hohen Wert legen. Außerdem wird der Bau der Leitung im Rahmen der bodenkundlichen Baubegleitung von einem erfahrenen Bodenkundler mit nachgewiesener Kenntnis der bautechnischen Besonderheit von Marschböden flankiert.
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Bereits in der Planungsphase binden wir unseren Bodengutachter ein, der mit den lokalen Besonderheiten bestens vertraut ist. Ergänzend zu den Baugrunduntersuchungen erfolgt eine sorgfältige Bodenkartierung. Die so gewonnenen Ergebnisse fließen in ein Bodenschutzkonzept ein und werden beim Bau berücksichtigt. In dem Konzept macht unser Bodengutachter konkrete Vorgaben, beispielsweise
- zur Einrichtung von temporären Baustraßen
- zur Lastverteilung
- zum fachgerechten Umgang mit den entnommenen Böden (Bodentrennung, Zwischenlagerung, Wiedereinbau)
- zum Umgang mit Baustoffen
- zur Festlegung erforderlicher Wiederherstellungs- bzw. Rekultivierungsmaßnahmen nach Abschluss der Leitungsverlegung.
Das Bodenschutzkonzept wird Teil der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Alle Bauarbeiten werden durch eine bodenkundliche Baubegleitung flankiert. Somit können wir gewährleisten, dass die Vorgaben aus dem Bodenschutzkonzept und aus der behördlichen Genehmigung fachgerecht und vollständig umgesetzt werden.
Unser Ziel ist es, negative Auswirkungen der Bautätigkeit, zum Beispiel Vermischung unterschiedlicher Bodenhorizonte oder Verdichtungen, Gefügeschäden und stoffliche Veränderungen, bestmöglich zu verhindern.
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Der wichtigste Grund, warum der Anschluss an das Bestandsnetz im Bereich Hetlingen verfolgt wird, ist die hier verfügbare ausreichenden Transportkapazität. Auf der angesprochenen DEUDAN-Leitung im Bereich Klein Offenseth oder Quarnstedt ist technische Kapazität hingegen nicht vorhanden, so dass diese Variante schlichtweg nicht umsetzbar ist. Deshalb lassen sich die in Brunsbüttel eingespeisten Gasmengen nur an unser Bestandsnetz in einem Raum zwischen der Gemeinde Hetlingen und Stade anschließen. Hier verfügen wir mit zwei bestehenden Leitungen über ausreichende Transportkapazitäten. Eine Trasse weiter östlich zu den in der Raumordnung untersuchten Trassen würde zu erheblichen Mehrlängen im späteren Pipelinebau führen und so nicht nur die Kosten, sondern auch den Eingriff in Natur und Landschaft sowie die Betroffenheit Dritter wesentlich erhöhen.
Um aber das im Rahmen der Krisenvorge durch die Bundesregierung kurzfristig gecharterte schwimmende LNG-Terminal in Brunsbüttel an das deutsche Gasverbundnetz anzuschließen, realisiert Gasunie eine drei Kilometer lange Anbindeleitung in Brunsbüttel, die Teilmengen in das bestehende regionale Transportnetz der Schleswig-Holstein einspeist und in Klein Offenseth an das Fernleitungsnetz von Gasunie angeschlossen wird. Diese ETL 185 steht bereits 2022 zur Verfügung.
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Die Landesplanungsbehörde Schleswig-Holstein hat 2019 ein Raumordnungsverfahren zur Errichtung einer Erdgastransportleitung von Brunsbüttel nach Hetlingen bzw. Stade durchgeführt. Ziel des Verfahrens war es, den raumverträglichsten Korridor für den Neubau einer circa 55 bis 65 km langen Erdgastransportleitung zu finden und die Belange der Bevölkerung dabei möglichst früh einzubinden. Die Leitung soll zwischen dem geplanten LNG-Terminal im Hafengebiet in Brunsbüttel und dem Anschlusspunkt an die bestehende Leitung verlaufen. Der Bau des LNG-Terminals selbst war nicht Gegenstand des Raumordnungsverfahrens.
In diesem Zusammenhang sollten auch die Belange der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen schleswig-holsteinischen Kreisen Dithmarschen, Pinneberg und Steinburg möglichst früh einbezogen werden.
In der Raumordnerischen Beurteilung stellt die Behörde als Ergebnis fest, dass für den Neubau der Erdgastransportleitung nur die Korridoralternativen 1 und 2, die ausschließlich in Schleswig-Holstein verlaufen, mit den Erfordernissen der Raumordnung vereinbar sind. Die übrigen Varianten weisen aufgrund der Elbunterquerung teilweise deutliche Nachteile auf, insbesondere was den Umweltschutz oder die Kosten anbelangt.
Alle Unterlagen mit weitergehenden Informationen zu allen Prüfungspunkten für die Trassenoptionen auf schleswig-holsteinischem Gebiet sowie den Abschlussbericht zum Raumordnungsverfahren finden Sie auf der Online-Plattform der Landesbehörde.
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Gasunie führt die endgültige Trassenfindung auf Basis der Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens durch, das Ende Oktober 2019 mit der Raumordnerischen Beurteilung abgeschlossen wurde. Darin wurde der Vorzugskorridor mit den geringsten Auswirkungen festgelegt. Diesen nehmen wir als Grundlage für die weitere Planung und versuchen dabei möglichst viele kleinräumige Interessen zu berücksichtigen.
Wie sich Genehmigungsverfahren für unsere Projekte allgemein darstellen, finden Sie hier.
Um die von dem Pipeline-Projekt berührten Bürgerinnen und Bürger der Region frühzeitig an dem Projekt zu beteiligen, haben wir 2019 insgesamt sechs öffentliche Informationsveranstaltungen durchgeführt. Hieraus hat sich bereits ein Dialog mit verschiedenen Personen und Gruppen ergeben und wir konnten eine Vielzahl von Fragen, aber auch wertvolle Hinweise für die technische Planung mitnehmen.
Im Sommer 2022 haben wir mit dem Erwerb der Wegerechte begonnen, hierfür sind wir intensiv in das Gespräch mit Grundeigentümern und Pächtern eingestiegen. Bereits zwei Jahre zuvor wurde mit allen, die dies wünschten, in persönlichen Gesprächen die Auswirkungen der Baumaßnahme auf die eigenen Betriebsflächen besprochen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir uns auch mit der örtlichen Drainagesituation vertraut machen.
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Gasunie gehört zu den größten europäischen Energieinfrastruktur-Unternehmen im Bereich Gastransport. Das Unternehmen betreibt ein über 17.000 Kilometer langes Fernleitungsnetz in den Niederlanden und in Teilen Deutschlands. Die Zentrale von Gasunie befindet sich in Groningen (NL). Das Gasunie-Netz verbindet Deutschland, den wichtigsten Erdgasmarkt Europas, mit allen großen inländischen und internationalen Aufkommensquellen, so zum Beispiel Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Russland.
Das Netz von Gasunie schafft die Voraussetzung für eine sichere Versorgung mit Energie in Europa und dient damit dem öffentlichen Interesse. Gasunie Deutschland (Unternehmenssitz Hannover) betreibt ein rund 4.600 km langes Transportnetz für Gas und baut dieses nach Bedarf aus. Gasunie leistet einen Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende, denn das Netz ist grundsätzlich ausgelegt, Wasserstoff und Biogas zu transportieren.
Gasunie Deutschland ist eine hundertprozentige Tochter der niederländischen N.V. Nederlandse Gasunie, die sich vollständig im Besitz des niederländischen Staates befindet.
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Die Unternehmenskommunikation von Gasunie Deutschland beantwortet Ihre Fragen oder vermittelt Ihnen Experten, wenn Sie weiterführende Fragen haben. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail.
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Betreiber des geplanten LNG Terminals in Brunsbüttel ist die German LNG Terminal GmbH. Das Tanklager wird in der Lage sein, LNG aufzunehmen, es zwischenzuspeichern und wieder in den gasförmigen Zustand zu bringen, es ins Gasnetz einzuspeisen oder in kleineren Mengen als LNG per Kesselwagen,Tanklastwagen oder kleineren Schiffen zu verteilen.
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LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas und bezeichnet verflüssigtes Erdgas. Durch Herunterkühlen auf minus 164 Grad Celsius wird das ursprünglich gasförmige Erdgas flüssig. Der Vorteil: verflüssigtes Erdgas weist nur etwa ein Sechshunderstel des Volumens von gasförmigem Erdgas auf. Auf wesentlich geringerem Raum kann also ein deutlich höherer Energiegehalt transportiert werden.
LNG verfügt besonders beim Langstrecken-Transport über große Vorteile. Als spezielles Flüssiggas lässt es sich in Spezialbehältern auf der Straße, der Schiene und auf dem Wasser befördern und ist somit unabhängig von einer Pipeline-Struktur.
Allerdings ist der Energiebedarf für die Verflüssigung hoch und liegt bei etwa 10 bis 25 Prozent des Energiegehaltes des Gases. Das bedeutet in der Praxis: Bis zu etwa 2.500 Kilometern ist ein Transport von Gas über Pipelines wirtschaftlicher. Erst bei weiteren Entfernungen macht der Einsatz von LNG Sinn. Immerhin bietet LNG aber die Möglichkeit, Gasquellen aus Afrika, den arabischen Staaten oder den USA für Deutschland und Europa zu erschließen.
Übrigens: Das LNG, das in unseren Pipelines transportiert wird, ist zuvor wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt ('regasifiziert') worden.
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Der Begriff FSRU steht für Floating Storage and Regasification Unit, damit wird eine schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit, also ein seegestütztes LNG-Importterminal, bezeichnet.
LNG-Terminalschiffe haben einen Standort in Hafennähe und ermöglichen so die Anlandung von verflüssigtem Erdgas (LNG) durch spezielle Tanker, dessen Speicherung und Wiederverdampfung in den Gaszustand. Das wiederverdampfte Gas wird dann über Verbindungsleitungen, die vom verantwortlichen Fernleitungsnetzbetreiber ins Gasfernleitungsnetz eingespeist, das die Versorgung sicherstellt. Der Vorteil von FSRU gegenüber den landgestützten Terminals ist deren kostengünstigere und schnellere Realisierung. Gasunie ist in Brunsbüttel und Stade verantwortlich für die Netzanbindung von zwei deutschen FSRU-Vorhaben, die im Rahmen der Krisenvorsorge durch den deutschen Staat 2022 gechartert wurden.