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ETL 182

Die Energietransportleitung (ETL) 182 sorgt künftig dafür, dass LNG, also Erdgas, das für den Überseetransport via Spezialschiff verflüssigt wurde, von den deutschen Importterminals Brunsbüttel und Stade aus in Richtung Süden zur neuen Verdichterstation Achim West transportiert werden kann und somit dem deutschen Markt zuverlässig zur Verfügung steht. Auf rund 87 km verbindet die Leitung mit einem Durchmesser von 1.400 mm die Netzpunkte „Elbe-Süd“ und „Achim“, sie führt auf diesem Weg durch mehrere Landkreise und Gemeinden. Die schnelle Umsetzung des Projektes ist entscheidend für die sichere Gasversorgung in Deutschland, die zukünftig aus zusätzlichen neuen Aufkommensquellen stammt. Diese Vielfalt macht unsere Energieversorgung weniger anfällig, daher kommt der Leitung ein hohes öffentliches Interesse zu. 

Zeitplan ETL 182 (Planungsstand Oktober 2025)
Machbarkeitsstudie / Trassenvorschlag Mai 2022
Start Baugrunduntersuchungen Februar 2024
Raumordnung (Landesplanerische Feststellung mit Vorzugskorridor) August 2023 bis Juli 2024
Planfeststellungsantrag eingereicht November 2024
Beginn vorzeitiger Baumaßnahmen August 2025
Voraussichtlich Erhalt Planfeststellungsbeschluss Dezember 2025
Voraussichtlich Baubeginn Januar 2026
Voraussichtlich Inbetriebnahme Dezember 2027
Anschließend Rekultivierung bis Ende 2028

August 2025: Landesbergamt genehmigt vorzeitigen Maßnahmenbeginn

Aktuell laufen die ersten vorbereitenden Aktivitäten für den Bau der ETL 182. Dafür hat die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Anfang August grünes Licht gegeben. So hat Gasunie damit begonnen, die Trasse auf archäologische Zeugnisse der Vergangenheit zu untersuchen, ebenso auf Kampfmittel. Insgesamt 15 Rohrlagerplätze werden in den kommenden Wochen entlang der Trasse errichtet, auf denen die Pipelinerohre bis zu ihrer Verlegung gelagert werden. 

  • Rohrlagerplätze im Landkreis Stade: Steinkirchen, Agathenburg, Steinbeck, Bargstedt und Klein Wohlerst
  • Rohrlagerplätze im Landkreis Rotenburg (Wümme): Ohrel, Seedorf, Ostereistedt, Westertimke, Bülstedt und Buchholz. 
  • Rohrlagerplätze im Landkreis Verden: Quelkhorn, Bassen, Köbens und Oyten

Auch die Zufahrten zu den Plätzen werden jetzt schon hergerichtet. Diese Arbeiten gehen einher mit ersten Transporten für die benötigten Geräte und Materialien. Aktuell sind rund 20 Baustellenfahrzeuge im Einsatz. Dadurch ist lokal mit leicht erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen.    

Seit Anfang Oktober werden die ersten Rohrlagerplätze mit Rohren bestückt. Dafür sind zum Teil vermehrte LKW-Fahrten notwendig. Der Baustellenverkehr und insbesondere die Nutzung von öffentlichen Wegen findet sich in den Planfeststellungsunterlagen geregelt. Darüber hinaus werden bei allen laufenden Bauarbeiten Umwelt- und Naturschutzbelange berücksichtigt, diese ergeben sich aus den in der Genehmigung enthaltenen klaren Auflagen zum Gewässer-, Pflanzen- und Tierschutz. 

Der vorzeitige Maßnahmenbeginn stellt sicher, dass sobald die Leitung endgültig durch das LBEG genehmigt ist, mit den eigentlichen Verlegearbeiten unverzüglich begonnen werden kann. Die Genehmigung erfolgt in Form einer Planfeststellung. 

Informationsveranstaltungen ETL 182

Ende 2024 hat Gasunie auf insgesamt vier Veranstaltungen entlang der Trasse im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung allen Interessierten die Hintergründe des Projektes und die damit verbundenen erforderlichen Veränderungen in unserem Leitungsnetz sowie die weiteren genehmigungsrechtlichen Schritte erläutert. Noch vor der offiziellen Einleitung des Planfeststellungsverfahrens durch das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie suchte Gasunie den Dialog mit den Menschen vor Ort. Dabei stieß das Unternehmen auf großes Interesse. Auch zahlreiche Grundeigentümer und Pächter von Flächen, die durch den Leitungsbau in Anspruch genommen werden, folgten der Einladung.  Diese Informationsveranstaltungen sind nicht Bestandteil des formalen Genehmigungsverfahrens. Im Anschluss daran führte Gasunie auch Veranstaltungen durch, mit denen der Prozess des Rechtserwerbs gestartet wurde

Daten und Fakten ETL 182 (Planungsstand August 2025)
Betroffene Landkreise Landkreis Stade, Landkreis Rotenburg (Wümme), Landkreis Verden
Nennweite / Durchmesser 1.400 mm
Druckstufe 84 bar
Gesamte Trassenlänge 87 km
Transportmedium Erdgas
Rohrüberdeckung Mindestens 1,0 m über Rohrscheitel gemäß DVGW Arbeitsblatt G 463 (A)
Oberirdische Anlagen Insgesamt 6 Stationen, durchschnittliche Entfernung 12,4 km Leitungszubehör: Markierungspfähle
Begleitkabel Untertägig mitverlegtes Begleitkabel für Datenaustausch und Anlagensteuerung
Breite Schutzstreifen 12 m (6 m beidseitig der Rohrachse)
Breite Regel-Arbeitsstreifen 42 m

Raumordnungsverfahren abgeschlossen

Im Sommer 2024 hat das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg das Raumordnungsverfahren mit der Landesplanerischen Feststellung abgeschlossen, die auf der Internetseite des Amtes veröffentlicht ist.

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens im Raumordnungsverfahren gingen insgesamt 56 Stellungnahmen von öffentlichen Stellen sowie zehn Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit ein. Die Übersicht über die von uns gegebenen Antworten ist auf der Homepage der Raumordnungsbehörde einsehbar.

Weil Gasunie verpflichtet ist, das Leitungsprojekt schnellstmöglich zu realisisieren, wurden die Vorarbeiten zur Vorbereitung der Planung und der Baudurchführung zeitnah gestartet. Zu den notwendigen Arbeiten für die Erstellung der Unterlagen des Planfeststellungsantrags gehörten die Baugrunduntersuchungen an einzelnen Standorten etwa alle 200 m entlang des Trassenverlaufs. Hierdurch lassen sich die zur Bestimmung der bodenphysikalischen Eigenschaften. Zur Vorbereitung sind ebenfalls Gewässerbeprobungen und Vermessungsarbeiten notwendig.

Bundesregierung sorgt für Beschleunigung

Mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz hat die Bundesregierung die nationale Bedeutung auch der geplanten ETL 182 zum Ausdruck gebracht. Diese Leitung ist für die sichere Gasversorgung Deutschlands besonders dringlich. Das Gesetz stellt deshalb für dieses Vorhaben die energiewirtschaftliche Notwendigkeit zur Gasversorgung von Haushalten und Industrie fest. Die schnellstmögliche Durchführung des Vorhabens dient dem zentralen Interesse an einer sicheren und diversifizierten, also aus unterschiedlichen Quellen stammenden  Gasversorgung in Deutschland. Sie ist sowohl aus Gründen eines überragenden öffentlichen Interesses als auch im Interesse der öffentlichen Sicherheit erforderlich.

Im Dezember 2023 passten wir auf Verlangen der Bundesnetzagentur den Durchmesser des Transportsystems auf die Nennweite von DN 1400 (1.400 mm) an, um ein erhöhtes Transportvolumen realisieren zu können. Für die sichere Gasversorgung spielt eine leistungsstarke Infrastruktur eine wichtige Rolle. Diese Aufgabe nimmt Gasunie Deutschland als Fernleitungsnetzbetreiber im Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes wahr. Hierzu gehört auch die Verpflichtung, das Netz bei Bedarf zu erweitern. Aktuell steht die Realisierung von Importmöglichkeiten für Flüssigerdgas (LNG) in Brunsbüttel und Stade im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Um die hier angelandeten Gasmengen in den Markt transportieren zu können, hat die Bundesnetzagentur den Ausbau der Verbindung zwischen den Gasunie-Netzpunkten 'Elbe Süd' (der die LNG-Standorte an der Elbe umfasst) und Achim im Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 bestätigt.