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Gründliche Vorbereitung

Phase Planung

Bevor der erste Bagger rollt, steht eine umfassende, zeitintensive Planungsphase an. Ziel ist es, den mehrstufigen Genehmigungsprozess gründlich vorzubereiten. Damit wollen wir die Auswirkungen des Pipelinebaus auf Mensch, Natur und Umwelt bereits im Vorfeld möglichst genau einschätzen und in der Folge negative Auswirkungen weitgehend verringern. Zugleich gilt es aber auch, ein Projekt, das häufig eine Investition von vielen Millionen Euro zur Folge hat, auf eine solide Basis zu stellen. Denn am Ende geht es immer darum, Menschen zuverlässig und sicher mit der lebensnotwendigen Energie zu beliefern. Dafür arbeiten wir mit einem Stab an hochspezialisierten Experten - von der Archäologin bis zum Umweltplaner - eng zusammen.

Trasse vermessen

Um uns ein erstes Bild vom Verlauf der Vorzugstrasse zu machen, erfassen wir durch Überfliegung im Helikopter einen rund 300 Meter breiten Korridor.  

Weil aber aus der Luft nicht alle Details in ausreichend hoher Genauigkeit erfasst werden können, ergänzen wir die Kartierung durch Vermessung zu Fuß. Zu diesen Punkten gehören Ober- und -unterkanten von Gräben, Gewässertiefen, Straßen, Schilder, Schilderpfähle sowie Arten und Stammdurchmesser von Bäumen. Auch wenn sich im Verlauf des Planungsprozesses Umtrassierungen gegenüber der ursprünglich ins Auge gefassten Vorzugstrasse ergeben, die außerhalb des Befliegungskorridors liegen, werden diese jetzt miterfasst.

Eine besondere Herausforderung für die Vermessung stellen Gewässer dar, die mit der Leitung gekreuzt werden. Diese sind so detailliert aufzunehmen, damit geplant werden kann, wie tief die Leitung im Bereich der Gewässersohle verläuft, um die notwendige Mindestüberdeckung einzuhalten. Das gilt auch für Verkehrswege wie Straßen und Bahnlinien. Aus den Geodaten generieren wir Übersichts- und Lagepläne in verschiedenen Maßstäben (von 1:2.000 bis zu 1:100.000), die wir für die verschiedenen Phasen des Projektes wie Genehmigungsplanung, Bauausführungsplanung, Ausschreibung und Dokumentation benötigen.

Baugrund und Boden untersuchen

Mithilfe von detaillierten Baugrund- und Bodenuntersuchungen werden belastbare Daten zu den im Trassenverlauf vorherrschenden Bodenverhältnissen für das Planfeststellungsverfahren ermittelt und bewertet. Dabei geht es insbesondere um die geotechnischen, geologischen und hydro-geologischen Verhältnisse, auf deren Grundlage wir die Gasleitung und die obertägigen Anlagen wie zum Beispiel Mess- und Regel- oder Absperrstationen planen.

Hierfür beauftragen wir als Vorhabensträger ein spezialisiertes Fachunternehmen, das mit geeignetem Werkzeug und Experten-Team die im Vorfeld festgelegten Punkte untersucht. Hierfür wird unterschiedliches Gerät verwendet. Bei oberflächennahen Untersuchungen bis zu einer Tiefe von etwa fünf Metern kommt ein Kleinbohrgerät zum Einsatz, das auf einem Raupenfahrwerk zum Bohrpunkt transportiert wird. Damit lassen sich die wichtigsten Daten für die Verlegung des Pipelinerohres mit der gesetzlichen Anforderung von mindestens einem Meter Erdüberdeckung erheben.

Entnommern werden ebenfalls Grundwasserproben, die anschließend analysiert werden.

Vorhandene Pflanzen und Tiere erfassen

Welche biologischen Grunddaten kennzeichnen den für die Verlegung der Leitung gewählte Raum? Aufschluss darüber geben die umfangreichen Kartierungen zum Pflanzen- und Tierbestand. Untersucht wird ein Raum etwa 150 bis 200 Meter beidseitig der Trassenachse. Dieser kann auf bis zu 500 Meter erweitert werden.

Hierfür sind unsere Kartierer im Gelände unterwegs - und zwar über viele Monate, damit wir alle Vegetationsphasen erfassen. Ziel ist es, frühzeitig artenschutzrechtliche Konflikte zu erkennen und unsere Maßnahmen so zu planen, dass wir nicht unbeabsichtigt in den Lebensraum für besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten eingreifen. Eine besondere Herausforderung stellen Fließgewässer dar, die wir mit der Leitung kreuzen. Das gilt auch für Entwässerungsgräben. Hier prüfen wir die Maßnahmen und technischen Verfahren, um die Eingriffe zu minimieren oder sogar ganz zu vermeiden. Weiterhin untersuchen wir die Möglichkeiten für Kompensationsmaßnahmen bei unvermeidbaren Eingriffen in Natur und Landschaft.

Am Ende der Kartierungsmaßnahmen verfügen wir über 

  • Biotop-Typenkartieren
  • Faunistische Kartierung: Vögel, Amphibien, Fische, Libellen, Großmuscheln, Fischotter

Trasse auf archäologische Funde und Kampfmittel untersuchen

Um mit der Verlegung der Pipeline unmittelbar nach Planfestellung beginnen zu können, muss die Trasse sowohl von archäologischen Fundstellen als auch von Kampfmitteln frei sein. Deshalb gehört die Begutachtung der Trasse durch Archäologen zu den Arbeiten, die möglichst parallel zum laufenden Genehmigungsverfahren abgearbeitet werden. Der Bau einer Pipeline bietet darüber hinaus eine einmalige Gelegenheit, über den Verlauf einer längeren Strecke Aufschluss über unsere Vergangenheit zu gewinnen. Dazu holen wir bei der zuständigen Fachbehörde eine Stellungnahme  ein, die Hinweise auf archäologische Hotspots enthält. Diese sind im Vorfeld der Bauarbeiten zu untersuchen.

Fachleute prüfen die geplante Leitungstrasse auf archäologische Besonderheiten, die Hinweise auf eventuell vorhandene Spuren der Vergangenheit geben. 

Bevor die Rohre in die Erde verlegt werden können, müssen alle wertvollen Zeugnisse der Vergangenheit, die wir beim Abtrag des Bodens vorfinden, geborgen und wissenschaftlich erfasst werden. Die archäologische Begleitung des Projektes ist eine gesetzliche Verpflichtung, der wir aber auch aus Günden unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft umfassend nachkommen.