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Motor für das Energiedrehkreuz Achim

VDS Achim West

Am Standort Achim entsteht ein neuer zentraler Knotenpunkt im deutschen Energietransport-Netz - zuerst für Erdgas, dann für Wasserstoff. Als wesentlichen Motor für die künftigen Energieströme plant Gasunie westlich der bereits bestehenden Verdichterstationen eine neue Anlage - die Verdichterstation (VDS) Achim West. Im April 2025 hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als zuständige Genehmigungsbehörde die Plangenehmigung für den Bau der elektrisch betriebenen Verdichterstation - damit starteten die Hauptbaumaßnahmen. 

Veränderte Energieflüsse

Um die Energieversorgung Nordwest-Europas sicherzustellen, steigt die in der Region Achim transportierte Gasmenge in den nächsten Jahren deutlich - das hat auch einen erhöhte Transportkapazität und mehr Infrastruktur zur Folge. Die VDS Achim West soll die im Jahre 2015 errichtete VDS Embsen entlasten. Zwei von insgesamt drei Einheiten der neuen Verdichterstation, die bereits für den Transport von Wasserstoff ausgelegt ist, plant Gasunie Ende Dezember 2026 in Betrieb zu nehmen. 2027 soll dann eine dritte Einheit fertiggestellt werden - damit ist die volle Leistungsfähigkeit des neuen Energiedrehkreuzes für Norddeutschland erreicht. Das dient der Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa.

Oktober 2024 - Genehmigungsbehörde ermöglicht Durchführung vorbereitender Baumaßnahmen

Damit der Bau der neuen Verdichterstation in möglichst kurzer Zeit sich realisieren lässt, hat die Genehmigungsbehörde vorbereitende Baumaßnahmen bereits im Vorfeld der Plangenehmigung zugelassen. Seit Anfang November 2024 laufen in Embsen bei Achim die ersten Bauaktivitäten. Dazu gehört der Abtrag des Mutterbodens auf der rund zwei Hektar großen Baustelle, die Errichtung von temporären Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen, von Bauzäunen sowie die Einrichtung einer Ausweichstelle für den Verkehr im Rahmen des vom LBEG genehmigten Verkehrskonzeptes. Gleichzeitig beginnt Gasunie mit einer Grundwasserhaltung in dem Bereich der zukünftigen Station. Bereits im Vorfeld hat dazu ein enger Austausch mit der Unteren Wasserbehörde stattgefunden, die die Maßnahmen überwachen wird.

Welche Aufgaben hat eine Verdichterstation?

Eine Verdichterstation erhöht den Druck des transportierten Gases, um es über große Entfernungen durch die Transportleitungen zu bewegen. Die Station besteht aus mehreren Verdichtereinheiten, die das Gas wie in einer überdimensionierten Luftpumpe komprimieren und es mit erhöhtem Druck weiterleiten. Das Gas wird in mehreren Stufen verdichtet, bis es den für den Transport benötigten Druck erreicht hat. Eine Verdichterstation wird von E-Motoren oder Gasturbinen angetrieben, die je nach Bedarf gesteuert werden können, um den Gasflußss zu regulieren und die benötigte Energiemenge zu transportieren. Verdichterstationen sind strategisch entlang einer Leitungstrasse platziert, um den reibungslosen Transport von Erdgas oder Wasserstoff zu gewährleisten.

Die neue Verdichterstation (VDS) Achim West liegt unmittelbar neben der VDS Embsen (linkas im Bild)
Technische Daten VDS Achim West
Anzahl der Verdichter 3
Antriebsart elektrisch betrieben
Verdichterleistung 45 MW (3 x 15 MW)
Max Betriebsdruck 100 bar
Die nächsten Schritte
Dezember 2026 Inbetriebnahme der ersten beiden Verdichtereinheiten
1. Halbjahr 2027 Inbetriebnahme 3. Verdichtereinheit