Neue Leitung sichert kurzfristig Energieversorgung von Deutschland und unterstützt Entwicklung des Landes als Klimawirtschaftsregion
Land Schleswig-Holstein erteilt Bau-Genehmigung für ETL 180
Mit Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses durch das Land Schleswig-Holstein kann jetzt der Bau der Leitung zwischen dem LNG Terminalstandort Brunsbüttel und Hetlingen beginnen. Die Leiterin des Amtes für Planfeststellung Energie (AfPE), Dörte Hansen, übergab in Kiel den Planfeststellungsbeschluss für die Energietransportleitung 180 (ETL 180) an Anton Kettritz, zuständig für Genehmigungen bei Gasunie Deutschland. Als Vorhabenträger ist Gasunie für die Planung und den Bau eines der wichtigsten Gasleitungsprojekte des Landes verantwortlich.
Die Übergabe fand in Anwesenheit von Energiewendeminister Tobias Goldschmidt statt, der die die große Bedeutung des Projektes für die energiewirtschaftliche Entwicklung Schleswig-Holsteins hin zum ersten klimaneutralen Industrieland unterstrich: „Die neue Leitung wird kurzfristig einen großen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit Deutschlands leisten und mittelfristig dazubeitragen, dass sich Schleswig-Holstein zu einer echten Klimawirtschaftsregion entwickeln wird. Wir wollen nicht nur Standort für klimaneutrale Industrien, sondern auch Umschlagplatz für grüne Energieträger werden. Voraussetzung dafür ist unter anderem ein gut ausgebautes Wasserstoffnetz. Dabei spielt die ‚H2-ready‘ gebaute Leitung von der Westküste bis in den Hamburger Rand eine wichtige Rolle. Sie wird eine der zentralen Transportadern für die Klimawirtschaftsregion Schleswig-Holstein werden“, sagte Goldschmidt.
Jens Schumann, Geschäftsführer von Gasunie Deutschland sagte: "Mit der ETL180 schaffen wir heute Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit im Erdgas und morgen die Voraussetzungen für eine florierende Wasserstoffwirtschaft. Die Energiekrise ist noch nicht vorüber. Nur die Einbindung neuer Aufkommensquellenund die Schaffung neuer Infrastrukturen hält unserer Gesellschaft und der Wirtschaft den Weg in eine klimafreundliche nachhaltige Energieversorgung offen. Wir danken dem Land Schleswig-Holstein für mutige und pragmatische Entscheidungen und die Bereitschaft, das notwendige Ziel mit höchster Priorität und Geschwindigkeit zu erreichen.“
Die ETL 180 verläuft vom Standort des geplanten landbasierten LNG-Terminals im Brunsbütteler Elbehafen bis hin zum Einspeisepunkt in das Fernleitungsnetz von Gasunie im Bereich Hetlingen (KreisPinneberg). Der mit dem heutigen Tag planfestgestellte erste Bauanschnitt hat eine Länge von 54 km. Für einen zweiten Bauabschnitt, welcher die Hauptleitung mit dem schwimmenden LNG-Terminal verbindet, wurde bereits am 28. Februar mittels einer Plangenehmigung Baurecht erteilt. Die Leitungsrohre und die weiteren Bauteile der Leitung sind so ausgelegt, dass sie perspektivisch auch Wasserstoff und dessen Derivate („H2-ready“) transportieren können. Vorbereitende Baumaßnahmen wurden bereits im November 2022 genehmigt und begonnen.